Am 13. Mai 1861 konstituierte sich in einer ersten staatsübergreifenden Versammlung deutscher Kaufleute in Heidelberg der "Allgemeine Deutsche Handelstag". Heute ist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gewichtiges Sprachrohr der gewerblichen Wirtschaft auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Er ist die Dachorganisation der 80 deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK). Als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft repräsentiert der DIHK die rund 3,6 Millionen in Deutschland gewerblich tätigen Unternehmen aller Branchen und Größenklassen, die durch gesetzliche Reglung Mitglieder der 80 IHKn sind. In Abstimmung mit den IHKn vertritt der DIHK das Gesamtinteresse der gewerblichen deutschen Wirtschaft gegenüber den Entscheidern der Bundesregierung und gegenüber den Institutionen der Europäischen Union.
Vom DIHK wird auch das weltumspannende Netz der Auslandshandelkammern, Delegiertenbüros und Repräsentanzen der Deutschen Wirtschaft (AHK) gesteuert.
Im Unterschied zu den IHKs ist der DIHK keine öffentlich-rechtliche Körperschaft, sondern ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder die öffentlich-rechtlichen Industrie- und Handelskammern sind. Die IHKs übertragen dem DIHK Aufgaben und Befugnisse für seine politische Arbeit auf Bundes- und Europaebene. Der DIHK hat keine Weisungsrechte gegenüber den IHKs. Er kann nur Empfehlungen aussprechen.
Zu den Kernaufgaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages gehört es, das Wissen der Organisation zu bündeln. Dabei ist der DIHK auf allen seinen Arbeitsebenen auf die IHKs angewiesen - eine Zusammenarbeit, die auf dem Gegenstromprinzip basiert. Der DIHK setzt die Informationen und Erfahrungen der IHKs in überregionale Wirtschaftspolitik um, über deren aktuelle Entwicklung er die IHKn wiederum umfassend unterrichtet.
Die DIHK Service GmbH unterstützt die Tätigkeiten des DIHK in praktischer Hinsicht. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft des DIHK erbringt die 1994 gegründete Gesellschaft Dienstleistungen im Auftrag und für den DIHK und die IHK-Organisation. Dazu zählen die Durchführung von Projekten und Veranstaltungen ebenso wie das Verlegen von Publikationen oder die Verwaltung von Immobilien.
Die 80 deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) vertreten als eigenverantwortliche öffentlich-rechtliche Körperschaften der wirtschaftlichen Selbstverwaltung das Interesse ihrer zugehörigen Unternehmen gegenüber Kommunen, Landesregierungen sowie Politik und Öffentlichkeit. Im Unterschied zu anderen Organisationen der Wirtschaft, besonders den Branchenverbänden, repräsentiert die IHK-Organisation das wirtschaftliche Gesamtinteresse der Unternehmerschaft. In Deutschland sind rund 3,6 Millionen gewerbliche Unternehmen auf der Grundlage einer gesetzlichen Regelung Mitglied in den IHKn. Das macht die IHK-Organisation unabhängig von Einzelinteressen und schafft ein besonderes Gewicht gegenüber politischen Instanzen.
Im Bereich der Außenwirtschaft bieten deutschen IHKs ihren Mitgliedsunternehmen zu vielen Fragen nützliche Informationen und Beratungsleistungen an. Diese beziehen sich ganz besonders auch Marktinformationen und die praktischen Aspekte der Abwicklung von Waren- und Dienstleistungsverkehren, den dazu erforderlichen Dokumenten und Genehmigungen, Zertifikaten oder Lizenzen und deren Aufmachung. Manche IHKs verfügen zudem für einzelne Länder über vertiefte Marktkenntnisse (Schwerpunktkammern).
Die deutschen Auslandshandelskammern (AHK) sind als Bestandteil der IHK-Organisation mit rund 45.000 Mitgliedsunternehmen in derzeit in 90 Ländern an 130 Standorten weltweit vertreten. Sie decken durch diese Verteilung mehr als 95 % des deutschen Außenhandelsvolumens ab. AHKn finanzieren sich durch die Beiträge ihrer freiwilligen Mitglieder, durch entgeltpflichtige Dienstleistungen und in einigen Fällen und zu meist nur sehr geringen Teilen durch Zuwendungen des Bundes. Die erste AHK-Gründung fand 1894 in Belgien statt.
Je nachden, wie es die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Gastländern zulassen, sind drei unterschiedliche Organisationsformen und Bezeichnungen möglich:
Die AHKn efüllen drei Funktionen an Ihren Standorten:
Die AHKn vertreten nicht nur die Interessen der deutschen Wirtschaft in Ihren Gastländern. Für ihre Mitglieder und andere Unternehmen halten sie ein breites, allerdings weit überwiegend kostenpflichtiges Dienstleistungsangebot bereit, das zum großen Teil unter der Marke DEinternational vertrieben wird. Die Marke DEinternational steht für geldwerte Serviceleistungen, die in standardisierter Form angeboten werden, die inhaltlich mit den Angeboten anderer AHKn vergleichbar sind und deren Qualität und Werthaltigkeit in regelmäßigen Abständen geprüft wird. In stark zunehmendem Maße betreiben die AHKn auch Werbung für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Unter der Marke DEinternational bieten die AHKn Dienstleistungen für deutsche Unternehmen an, die den Schritt ins Ausland planen oder bereits auf Auslandsmärkten vertreten sind. Hierbei umfassen die Basisdienstleistungen Addressrecherchen, Business Matching, Inkasso und/oder Schlichtung, Unterstützung beim Markteinstieg sowie die Erstellung von Marktstudien. Verbunddienstleistungen mehrerer AHKs vor Ort vereinfachen den Aufbau von Geschäftskontakten in der Region. Für Unternehmen, die mehrere ausländische Märkte abdecken möchten bieten Verbunddienstleistungen den Vorteil, dass nur eine Kammer kontaktiert werden muss. Der Kontakt und die Koordinierung mit anderen Kammern wird dann von der vom Kunden angesprochenen Kammer aufgenommen und gehalten. Kunden brauchen somit nicht mehr mehrere Dienstleister in Anspruch zu nehmen, um in Kontakte in einer Zielrgion aufzubauen. Ein AHK-Ansprechpartner hält alle Projektfäden in der Hand und koordiniert die vom Kunden beauftragten Dienstleistungen in der gesamten Region. Verbunddienstleistungen reduzieren den Abstimmungsaufwand, vereinfachen die Kommunikation und sparen Kosten im Vergleich mit der Bearbeitung einzelner Märkte.
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